Cityguide Meran
Im Sommer nach Meran zu fahren bedeutet für mich so viel wie nach Hause zu fahren – so sehr ist mir dieses Fleckchen Erde ans Herz gewachsen. Das hätte ich niemals gedacht, als wir vor Jahren das erste Mal beschlossen unsere Ferien dort zu verbringen, auf den Bergen wo es im Sommer angenehm kühl ist und man trotzdem italienisches Flair in den Gassen Merans verspürt. Die Kombination aus Natur, einer paradiesischen Botanik, unglaublich gutem Essen, liebenswerter und stets höflicher Menschen gepaart mit ganz viel Gespür für Design, Architektur und Style – genau das ist es, was mich jedes Mal so fasziniert und in den Bann zieht. Früher habe ich es geliebt im Sommer wie eine Eidechse am Strand zu liegen, ungesundes bräunen und schwitzen, und es konnte gar nicht heiß genug sein. Und jetzt? Je älter ich werde, desto mehr werde ich zum Schattenhocker, vertrage die Sonne nicht mehr so gut und ach, eigentlich taugt es mir im Hochsommer nicht mehr am Strand, der ganze Trubel ist mir einfach zu viel. Zu sehr sehne ich mich immer mehr nach Ruhe, Ausgeglichenheit, Entspannung und Harmonie. Daher: Ab auf den Berg. Nirgendwo besser kann man entschleunigen und dem Alltag entkommen als auf dem Berg und in der Natur. Pilze suchen, Schwarzbeeren sammeln, über Wurzeln klettern, Tiere entdecken und bestaunen, Blumen pflücken und einfach mal nur gehen, ganz in Ruhe. Als die Kinder noch ganz klein waren, hatte jeder von uns eines in der Buckelkraxe und es war somit möglich auch anspruchsvollere Wanderungen zu gehen (Mamis sportlicher Ehrgeiz kam da immer wieder zum Vorschein…). Mittlerweile sind sie zu schwer dafür und wir sind auf Familienwanderungen umgestiegen, die aber keinesfalls langweilig sind. Meine Lieblingswanderungen habe ich unten für euch zusammengefasst und immer wieder ein Highlight: Der Tappeinerweg mit seiner sagenhaften Botanik oberhalb der Stadt.
Wie schon kurz erwähnt begeistert mich das besondere Gespür und Talent diverser Designer und Architekten aus der Region. Die Neuinterpretation des alpinen Wohnens, welche Tradition und Moderne absolut gekonnt vereint, und die Natur nicht aussen vorlässt sondern integriert. Diese Fähigkeit beides zu vereinen, das scheint den Kreativen dort in die Wiege gelegt zu werden. Ein wunderbares Beispiel dafür ist das Boutique Hotel Miramonti oberhalb von Meran, welches sensationell umgebaut wurde, einen unglaublichen Spa-Bereich mit Waldsauna hat und zu einem exklusiven alpinen Hideaway avanciert ist. Auch die Betreiber des Biosupermarktes „Pur“ zeigen ein Händchen dafür, regionale Produkte in stilvollem Ambiente zu verkaufen und jetzt kommt’s: Mein persönliches Highlight diesen Sommer war die Entdeckung des Pop Up Stores der internationalen Marke/Magazins Monocle. Auch Tyler Brûlé, Designer und Gründer der internationalen Magazine Wallpaper und Monocle, hat den besonderen Charme des Südtiroler Städtchens für sich entdeckt, sich mal eben eine schicke Villa im Stadtteil Obermais gekauft und noch gleich einen kleinen Laden um die Ecke aufgemacht. Bravo!! Abgefahren, denn die anderen Dependancen der Monocle Shops sind in New York, London, Toronto, Singapur und Tokio und dann das. Mich hat’s riesig gefreut dort eine Runde zu shoppen und mit Linda, der Betreiberin des Shops ein paar nette Worte zu wechseln.
Wie ihr lesen könnt, komme ich richtig ins Schwärmen, wenn es um meinen Lieblingsplatz geht … Wer nun Lust auf einen Südtirol-Trip bekommen hat, ich kann nur sagen „Los geht’s“, denn Südtirol ist zu jeder Jahreszeit attraktiv und eins ist ganz klar: langweilig wird es dort nie werden, denn dazu ist die Gegend und das Angebot einfach zu facettenreich!
Fotocredit: seelected // Boutique Hotel Miramonti // Ottmanngut