Zuhause ist kein Ort, sondern ein Gefühl! 
Für mein Leben gern zuhause. Und was bedeutet „daheim“?

Digitalisierung und Urbanisierung
Digitalisierung und Urbanisierung prägen künftig unser Leben. WLAN ist schon für jeden Vierten wichtiger als ein echtes Treffen: Die rasante globale Verstädterung und Änderungen im Lifestyle haben deutliche Auswirkungen auf Familien- und Haushaltsstrukturen. Und was bedeutet in diesem Kontext das Wort „daheim“? Bekommt es eine neue Bedeutung oder wird künftig einfach mehr damit verbunden sein als nur die eigenen vier Wände?
Die Ausdehnung der eigenen vier Wände über den eigentlichen Wohnbereich hinaus – in die Nachbarschaft, ins Freie und auch das „Grätzel“ (wienerisch), also die nähere Umgebung der Wohnung, das ist schon seit längerem ein Trend, den man nicht mehr übersehen kann. Gerade die sogenannten „Millenials“ (die um die Jahrtausendwende geborenen „Jungen“) drängt es nach draußen – zum relaxen, zum arbeiten und Freunde treffen, aber nur solange es möglich ist online zu sein.
Auch verändert die Digitalisierung die menschlichen Beziehungen. Menschen sind heute vielfach und immer besser vernetzt, dennoch ist das Zuhause immer noch die Drehscheibe für ihre Beziehungen. Beziehungspflege mit Freunden und der Familie passiert immer öfter und immer mehr über virtuelle Plattformen. Für viele ist WLAN schon wichtiger als ein echtes Treffen, es ist wichtiger mit seinen Lieben online verbunden zu sein als sie nach Hause einzuladen.
Und wenn man alleine lebt, ist man trotzdem nie allein, man ist ja schließlich gut vernetzt. Digitalisierung als Mittel gegen Einsamkeit.

Globale Verstädterung
Fact ist, dass es immer mehr Menschen in die Städte zieht und das hat zur Folge, dass es immer schwerer wird dort einen Wohnraum zu finden, entweder zu klein oder einfach viel zu teuer, als man es sich leisten könnte.
Die rasante globale Verstädterung verlangt im Lifestyle neue Lebensbedingungen und stellt ans Wohnen neue Herausforderungen, sowohl in praktischer als auch emotionaler Hinsicht, wobei das Ganze auch Auswirkungen auf die Familien- und Haushaltsstruktur hat. Abseits der klassischen Mutter-Vater-Kind-Familie leben immer mehr Kinder mit nur einem Elternteil.
Wohngemeinschaften und Micro-Apartments boomen: Immer mehr Menschen leben alleine, aber auch immer mehr teilen sich einen Wohnraum, dauernd oder nur vorübergehend, aus Gründen der Flexibiltät, aus Kostengründen oder weil es einfach angenehmer ist.

Wie erzeugt man ein Gefühl von „daheim“?
Es gibt vier grundlegende Bereiche, die Einfluss darauf haben, ob man sich irgendwo daheim fühlt: Der Raum, die Dinge, die sich dort befinden, die Beziehungen, die man dort pflegt und der Ort, an dem man daheim ist. Vier Wände und ein Dach, das wäre zu simpel um den Begriff „daheim“ zu beschreiben. Raum, das ist nicht nur eine physische Struktur, es ist vielmehr ein „sinnliches Erlebnis“, denn unsere Sinne beeinflussen, ob wir uns daheim fühlen oder nicht.
Ist es der Duft des frischgebackenen Kuchen, ein bestimmtes Licht oder das angenehme Gefühl des Holzbodens unter den Füßen? Geschmack kann ebenfalls Gefühle stimulieren, nach denen wir uns sehnen, wenn wir nicht daheim sind – Kochen und Essen ist ein Mittel dafür sich daheim zu fühlen. Es verkörpert Vetrautheit, vermittelt das Gefühl des Dazugehörens – und wer daheim kocht, hat auch glücklichere Beziehungen.
Auch Geräusche, wie das Blubbern der Kaffeemaschine, Vogelgezwitscher, ein Kinderlachen oder Musik stehen im Zusammengang mit dem Gefühl des „Daheim seins“. Besonders bei den „Millennials“ heißt es Kopfhörer rein und schon sind sie daheim. Ganz nebenbei schaffen sie sich damit eine private Nische innerhalb der eigenen vier Wände, in der sie sich sicher und gut aufgehoben fühlen.
„Dinge“ sind die zweite größte Dimension, die ein Zuhause ausmachen. Die meisten Wohungen sind voll mit Dingen, viele davon brauchen wir im Alltag, aber jene Dinge, die die Menschen mit „daheim“ verbinden, haben fast immer einen emotionalen Wert. Man hebt sie auf, weil diese sie glücklich machen oder an schöne Situationen erinnern.
Beziehungen sind das Um und Auf eines Zuhauses – das Zuhause ist die zentrale Drehscheibe für Beziehungen. Aber gerade die Verstädterung, Technologie und neue Lebensformen stellen gerade alles auf den Kopf, was wir bisher unter „daheim“ verstanden haben. Die Haushaltsstrukturen verändern sich dramatisch, neue Wohnformen und die Digitalisierung verändern unsere Beziehungen. Immer mehr Menschen sind online, und das verwischt auch die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit und auch das Empfinden von privat und öffentlich.
„Daheim“ ist schon lange nicht mehr nur ein geografischer Ort, sondern er erstreckt sich längst über die eigenen vier Wände hinaus. Zuhause kann man sich auch an mehreren Orten fühlen und auch im öffentlichen Raum.

Diese vier Punkte decken natürlich nicht alle Perspektiven ab, aber sie decken das ab, was für die meisten Menschen „daheim“ ausmacht. Wie man dieses Gefühl beschreiben könnte und welche Emotionen damit verbunden sind. Aber eines ist klar, dass sich dieses „Daheim“ verändert.

„Die Haushaltsstrukturen verändern sich dramatisch, neue Wohnformen und die Digitalisierung verändern unsere Beziehungen. Immer mehr Menschen sind online, und das verwischt auch die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit und auch das Empfinden von privat und öffentlich.“


V.l.n.r.: Dunkelgraues VARDAGEN Geschirr aus Steingut  //  RÖRD Dekofiguren bestehend aus Eichhörnchen, Bär und Hase  //  KALVIA Küchenfront – eine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Künstler und Modedesigner Martin Bergström.


„Für viele ist WLAN schon wichtiger als ein echtes Treffen, es ist wichtiger mit seinen Lieben online verbunden zu sein als sie nach Hause einzuladen. Und wenn man alleine lebt, ist man trotzdem nie allein, man ist ja schließlich gut vernetzt. Digitalisierung als Mittel gegen Einsamkeit.“

Quelle: Presseinformation und Prsäentation des neuen IKEA Katalog 2017 plus globale IKEA Studie  //  Fotocredit: IKEA